üüüber mich

MAG ICH: meine Familie & Freunde, Tiere (v.a.Katzen), Musik (so gut wie alles; keine Schlager, kaum R'n'B), Blogs, Arroganz, Babies, Diskussionen, Körpernähe, Make Up, Emotionen, schlanke Frauen, Sprachen, enge Kleidung, Ehrlichkeit, Tattoos, Piercings, hohe Schuhe, Sommer, Schmuck, Pin-Up Look, Kinderpunsch, Kitsch, Feinstrumpfhosen (mit & ohne Musterung), spät ins Bett gehen & spät aufstehen, Hektik machen, tief ausgeschnittene Oberteile, basteln, Sarkasmus, viel reden, Hello Kitty, Essen, böse Sprüche, Übertreibungen, ausrasten, Kleider, Röcke, Herzensangelegenheiten
MAG ICH NICHT:
unsere Gesellschaft, Rassismus, Fleisch (inkl. Fisch & Geflügel),
Tierquälerei, zwischenmenschliche Distanz, Krabbeltiere (v.a. Spinnen), schlechte Kindererziehung, trockene Haut, Übergewicht, Kälte, unqualifizierte Diskussionsbeiträge, Hosenträger, unschöne Frisuren, Mathematik, Ordnung halten, Körpergerüche, körperliche Anstrengung, MTV-Untertitel, niveaulose/gestellte TV-Serien, Fanatismus, dreieckige Katzengesichter, verschwenderischer Nahrungskonsum, Kindesmisshandlung, verantwortungsloses Verhalten

Donnerstag, 11. August 2011

#069


Die Frage nach dem wahren „du“, sie ist allgegenwärtig; sie ist wie eine Spinne, flink und geschickt in ihren Bewegungen, die den Kern zu verdecken versucht. Sie ist wie ein vernebeltes Tal, durch dessen dichte Schicht die Sonne nur selten ihre Strahlen hindurch zu schicken vermag. Sie ist wie mein Geschriebenes, hypotaktisch, irrend, suchend. Sie ist immer da, des Morgens am Frühstückstisch in jeder Erdbeere der viel zu stark gesüßten Marmelade; in jedem Kieselstein, dem meine Füße im Sauseschritt entgegen traben auf dem Weg zum Bus; in jeder Strophe eines jeden Liedes, das während der Fahrt in meinen Gedanken wiederhallt, auf der stetigen Suche nach Parallelen; in jedem „Guten Morgen“, das ich den grüßenden Schülern entgegen hauche, noch müde; in jedem „warum“, das mein Kopf im Unterricht formt; in jeder nett gemeinten Umarmung, die doch eigentlich nur ein Klischee erfüllt, wenn sich sogenannte Freunde in den großen Pausen sehen. Sie ist da, wenn ich darüber nachdenke, was ich eigentlich von dir weiß, von dir, dem Mann, den ich liebe, den ich begehre. Wenn ich mir die Frage stelle, ob du dich geändert hast, seit der ersten Begegnung, ob ich mich geändert habe und wenn ja warum und vor allem inwiefern? Wenn meine Erinnerungen auf Wanderschaft gehen, in jeder Wolke ein Traumhaus erkennend, in jeder Wärme die Liebe fühlend, in jeder Träne, die dann über meine Wangen streicht, deine Hand vermissend. Sie ist da, wenn ich neben dir liege, des Nachts, Hand in Hand, verschlungene Körper, dein Atem an meinem Hals. Wenn ich dir durch dein Haar streiche und du es gar nicht mehr wahrnimmst, weil du schon lange tief und fest schläfst und mich dein bloßer Anblick zum Weinen verführt und ich nicht sagen kann, warum, weil doch alles gut ist, weil ich doch bei dir bin und du bei mir. Sie taucht vor meinem inneren Auge auf, wenn ich dich reden höre, wenn ich in dein Gesicht blicke, dein Lächeln sehe. Sie bohrt sich in mein Herz, leise, zuerst sanft, sich wie eine Schlange geschickt windend und ihr Plätzchen suchend, später sich entfaltend, auf einmal, ganz plötzlich, als sei ein Schmetterling seinem Kokon entschlüpft; doch wie groß ist doch der Schmerz, der durch diese Flügelschläge ausgelöst, wie weit werden doch die Gedanken in meine eigene Vergangenheit zurückgedrängt, wie stark wird doch das Verlangen, dir Fragen zu jedem nur erdenklichen Thema zu stellen und wie kalt erscheint die Mauer, die sich plötzlich in meinem Munde bildet und all dies zurückhält, obwohl mir danach wäre? Und so spüre ich, wie sich die Fragen in ihren Plätzen einnisten, wie sie damit beginnen, sich wohl zu fühlen, obwohl ich weiß, dass es nicht sein darf. Wie sie beginnen, sich hineinzufressen, wie sie eine Besessenheit heraufbeschwören, die ganz und gar unnötig scheint. Wie sie mir wieder einmal klarmachen, dass ich mich nicht unter Kontrolle habe, so sehr ich auch darum kämpfe. Die Frage nach dem wahren „du“ – sie lässt mich taumeln, sie lässt mich wanken, sie lässt mich fliegen und auch stürzen, sie bereitet mir Sorge und anderweitig Kraft, sie birgt Geheimnis und Gefahr zugleich, sie macht mich süchtig und doch stößt sie mich ab. Sie ist paradox und sie ist allgegenwärtig, sie ist mächtig, mächtiger als ich zuerst dachte. Sie lässt es nicht zu, das Gesehene und Erlebte hinzunehmen und dadurch die Vergangenheit, deine Vergangenheit, in Vergessenheit geraten zu lassen. Sie nutzt jede Gelegenheit, mir wieder einen Streich zu spielen und sei er noch so harmlos gemeint, er schlägt Wellen in meinem Geiste. Wie oft habe ich mir vorgestellt, in deine Augen blickend die Frage nach deinem inneren Ich zu stellen, es aber nie getan? Wie oft habe ich mich hinterher gefragt, aus welchem Grunde? Nie habe ich eine Antwort gefunden und nie wird es sich ändern, wenn ich die Fragen aus meinen Gedanken nicht ausformuliere, nicht an den Mann bringe, nicht das Licht der Welt erblicken lasse. Wenn ich sie nicht in den Wind streue, um Auskunft zu erlangen. Wenn ich sie nicht durch Blumen flüstere, um so mancher Reaktion geschickt aus dem Weg zu gehen. Wenn ich sie dir nicht süß verpackt darlege, um deine Sinne von der Argwohn fern zu halten. Wenn ich nicht begreife, dass Liebe oft unerklärlich ist.

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weil mir halt danach war, das jetzt irgendwie doch an die Öffentlichkeit zu bringen.

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Fast Blinking Hello Kitty