Die Welt steht Kopf. Überall passieren furchtbare Dinge; Bürgerkriege auf der ganzen Welt, Osama bin Laden ist tot, auf Rache wird gewartet. Und mein Kopf, der steht dann auch nochmal Kopf und das bedeutet leider nicht, dass dadurch wieder automatisch alles seine Richtigkeit erlangt, sondern dass alles nochmal durchgemischelt wird. Ich hab das Gefühl, dass es noch nie so n kompliziertes Frühjahr in meinem Leben gab als dieses Jahr - abgesehen von dem, in dem mir meine Mama mitgeteilt hat, dass wir umziehen werden und ich mich dagegen gewehrt hab.
Im Grunde genommen würd mein Kopf gerade auch explodieren, ohne dass ich über andere Dinge als nur über mich nachdenke. Jetzt hab ich meinen Freundeskreis ja wirklich auch auf's Minimum reduziert - aber trotzdem haben alle ein Problem, und zwar kein kleines. Und ja, ich nehme mich dieser Probleme an so gut ich's eben kann. Weil ich sie nun mal liebe. Alle 4. Und alle 4 müssen zur Zeit enorme Konfliktsituationen durchstehen. Würde ich nicht wenigstens versuchen, ihnen beizustehen, Mut zu machen, nach einer Lösung zu suchen, dann wäre ich in meinen Augen kein guter Freund. Ja, teilweise sagen sie, dass ich kürzer treten soll, weil sie merken, dass es mit mir auch nicht blumig aussieht; das kann ich aber nicht. In solchen Bereichen stell ich mich grundsätzlich hinten an und trage meine inneren Kämpfe dann allein mit mir aus - so bin ich.
Ja, alle 4 wissen über meinen Zustand bescheid, aber helfen kann mir eben keiner. Und das darf man ihnen auch nicht übel nehmen, nicht mal ich selbst kann erklären, wie und was sich abspielt, wie soll da ein Außenstehender wissen, wie er zu reagieren hat und wie nicht.
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